Weimar Triangle Roundtable
Datum
26. Juni - 27. Juni 2018In diesem Jahr stand der Weimar Triangle Roundtable unter dem Titel „A New Departure for the EU. Deepening Integration and Preventing Fragmentation. Germany, France and Poland: From Diverging Perceptions to Common Approaches?“. Rund 30 Expertinnen und Experten diskutierten über zwei Tage zentrale europäische Zukunftsfragen wie die neue Zukunftsdebatte der EU („La finalité revisited“), die europäische Schicksalsfrage der Migrationspolitik, die vordergründige Rückkehr der alten Ost-West Spaltung Europas vor dem Hintergrund transnationaler kultureller Spannungen zwischen postmodernen und traditionellen Werten und die Frage, welche Lehren aus dem 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges und der Wiedererlangung der staatlichen Souveränität Polens für die Gestaltung der europäischen Ordnung von heute gezogen werden können.
Alle Fragen wurden im trilateralen Kontext behandelt, um mögliche politische Kompromisslinien und Kooperationspotenziale zwischen Berlin, Paris und Warschau zu analysieren. Die engagiert und kontrovers geführten Debatten machten deutlich, dass die EU unter massiven Reformdruck steht. Vor allem Deutschland ist daher aufgerufen, seinen Hang zur Selbstgefälligkeit abzulegen und größeren politischen Gestaltungswillen zur Stärkung der EU zu entwickeln. Frankreich muss sich dagegen von jeglicher Nostalgie für eine kleinere und vermeintlich übersichtlichere EU aus der Zeit vor der Osterweiterung befreien und die Staaten Mittelosteuropas als gleichberechtigte Partner bei der Gestaltung einer gemeinsamen europäischen Zukunft anerkennen. Für Polen schließlich geht es vor allem darum, nicht in die Falle der Selbstisolierung zu treten, sondern sich auf europäischer Bühne als verantwortungsvoller Partner mit eigenen konstruktiven Initiativen zu profilieren. Der Weimar Triangle Roundtable wurde unter Chatham House Rule durchgeführt.
Partner: Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ)