Für ein friedliches plurales Europa von morgen kommt es auf junge Menschen mit einer offenen Haltung und dem Selbstbewusstsein, für diese Haltung einzustehen, an. Überzeugt davon, dass Prozesse Kultureller Bildung hierzu einen Beitrag leisten können, organisiert die Stiftung europäische Begegnungen, in denen sich junge Menschen in Workshops künstlerisch mit gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen.
Den Jugendlichen wird ein Freiraum für Ideen und Kreativität geschaffen, gleichzeitig wird ihnen kultureller Austausch ermöglicht und die Gelegenheit zur öffentlichen Artikulation geboten: Die europäischen künstlerischen Jugendbegegnungen schließen immer mit einer öffentlichen Präsentation ab, die im Rahmen einer Fachveranstaltung mit Expert*innen und einem breiten Publikum zum gleichen Thema gezeigt und diskutiert wird. Die Veranstaltungen geben ihren Stimmen einen Resonanzraum und eröffnen einen multiperspektivischen Blick auf das erarbeitete Thema – so treffen hier Diskurs und ästhetische Auseinandersetzung, Theorie und Praxis, verschiedene Generationen und Disziplinen aufeinander.
In den europäischen Workshops wird die Kulturelle Bildung mit der Praxis einer sozialen Kunst (Theater/Tanz/Performance) verbunden und bringt auf diese Weise Verhandlungsprozesse ins Spiel, die auch als Übung für den Umgang mit Konflikten als wesentlichem Bestandteil heutiger Demokratiefähigkeit betrachtet werden können. In solchen interkulturellen Projekten werden außerdem auf zahlreichen Ebenen Grenzen überschritten. Sie konfrontieren mit dem ganz Anderen, Fremden, sind Durchbrechung des Gewöhnlichen und Alltäglichen: Wie werden die eigene und die fremde Weltsicht miteinander verhandelt? Wie gehen wir mit anderen Meinungen um, finden eine individuelle Position – und dann wiederum einen gemeinschaftlichen Ausdruck in einer gemeinsamen Aufführung?