Franz-Hessel-Preis

Der deutsch-französische Franz-Hessel-Preis für zeitgenössische Literatur wird seit 2010 an einen deutsch- und einen französischsprachigen Autor oder eine Autorin verliehen. Sein Ziel ist die Vertiefung des literarischen Dialogs zwischen Deutschland und Frankreich und die Förderung zeitgenössischer Autorinnen und Autoren, die im Nachbarland noch nicht bekannt und in der Regel auch noch nicht übersetzt sind. Der Franz-Hessel-Preis wird gemeinsam von dem Literaturhaus Villa Gillet (Lyon) und der Stiftung Genshagen vergeben. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Ministère de la Culture finanzieren den Preis und er wird von den Kulturministerinnen und Kulturministern beider Länder alternierend in Deutschland und Frankreich verliehen. Namensgeber ist der Schriftsteller und Übersetzer Franz Hessel (1880 - 1941), der mit seinem Leben und Werk (Pariser Romanze, Spazieren in Berlin) ein Mittler zwischen beiden Ländern und Kulturen war.
Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und soll dazu beitragen, dass die ausgezeichneten Werke ins Deutsche beziehungsweise Französische übersetzt werden. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden zudem im Folgejahr zu verschiedenen Veranstaltungen ins Schloss Genshagen eingeladen.

Die Auswahl trifft eine unabhängige deutsch-französische Jury.

Französische Jury: Nils C. Ahl (Journalist und Literaturkritiker), Lucie Campos (Direktorin der Villa Gillet), Francesca Isidori (Journalistin und Literaturkritikerin), Christine de Mazières (Richterin und Autorin) und Augustin Trapenard (Journalist und Literaturkritiker).

Deutsche Jury: Thorsten Dönges (Literarisches Colloquium Berlin), Hans-Peter Kunisch (Journalist und Autor), Petra Metz (Literaturkritikerin) und Ulrike Vedder (Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin).

Die Preisträger*innen des Franz-Hessel-Preises sind:

2022
Maryline Desbiolles, Charbons ardents (Seuil)
Fridolin Schley, Die Verteidigung (Hanser Berlin)

2021
Camille de Toledo, Thésée, sa vie nouvelle (Verdier)
Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Hanser)

2020
Emmanuelle Pireyre, Chimère (Éditions de l‘Olivier)
Lola Randl, Der Große Garten (Matthes & Seitz Berlin)

2019
Anne-Marie Garat, Le Grand Nord-Ouest (Actes Sud)
Susanne Röckel, Der Vogelgott (Jung und Jung)

2017/2018
Michel Jullien, Denise au Ventoux (Verdier)
Fatma Aydemir, Ellbogen (Hanser)

2016
Philippe Forest, Crue (Gallimard)
Christine Wunnicke, Der Fuchs und Dr. Shimamura (Berenberg)

2015
Michaël Ferrier, Mémoires d’outre-mer (L’infini, Gallimard)
Ulrich Peltzer, Das bessere Leben (S. Fischer)

2014
Christine Montalbetti, Plus rien que les vagues et le vent (P.O.L)
Esther Kinsky, Am Fluß (Matthes & Seitz Berlin)

2013
Frédéric Ciriez, Mélo (Verticales)
Jonas Lüscher, Frühling der Barbaren (C. H. Beck)

2012
Eric Vuillard, La Bataille d’Occident und Congo (Actes Sud)
Andreas Maier, Das Haus (Suhrkamp)

2011
Céline Minard, So long, Luise (Denoël)
Thomas Melle, Sickster (Rowohlt-Berlin)

2010
Maylis de Kerangal, Naissance d’un pont (Verticales)
Kathrin Röggla, die alarmbereiten (S. Fischer)

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