Die Europäische Union und der Mittelmeerraum Deutsche und französische Perspektiven seit den arabischen Umbrüchen
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April 2014
Autoren: Khadija Mohsen-Finan & Isabel Schäfer
Herausgeber: Stiftung Genshagen
Die arabischen Umbrüche haben seit dem Ende des Jahres 2010 die Länder südlich des Mittelmeers geprägt und sie mit drängenden Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit, Energie und Wirtschaft konfrontiert. Die daraus resultierenden politischen Veränderungen in der Region haben den bestehenden politischen Kooperationsrahmen mit der EU und mit den deutschen und französischen Partnern in Frage gestellt. Tatsächlich haben Deutschland und Frankreich die Transformationsprozesse in den nordafrikanischen Ländern maßgeblich unterstützt. Dennoch sehen sich beide Länder aufgrund ihrer Geschichte und Kulturen mit verschiedenen Problematiken konfrontiert, wenn es um eine Neuausrichtung ihrer Politik und Diplomatie gegenüber den Ländern des Mittelmeers geht. Frankreich, das traditionell in der Region verankert ist, konnte seine Beziehungen zum südlichen Mittelmeerraum im Kontext der innenpolitischen Entwicklungen in der Region intensivieren. Deutschland verfolgt seinerseits zunehmend politische und wirtschaftliche Interessen gegenüber diesen Ländern. Die Folge ist eine inner-europäische Konkurrenzsituation, welche anderweitige Kooperationsbemühungen erschwert. Dennoch verfolgen Deutschland und Frankreich in Bezug auf die Länder Nordafrikas vergleichbare Interessen in den Bereichen der Wirtschafts-, Energie-, und Migrationspolitik sowie in Bezug auf die demokratische Stabilisierung in der Region. Diese Studie formuliert konkrete Politikempfehlungen, die auf dem Partnerschaftsprinzip zwischen Nord und Süd basieren und auf die Zukunft ausgerichtet sind. Es handelt sich um eine Studie, die im Rahmen des IV. Genshagener Forums für deutsch-französischen Dialog entstanden ist.