Dokumentation des VIII. Genshagener Forums „Digital 'Made in Europe' - Jetzt oder nie?“
Der sich beschleunigende digitale Wandel führt zu tiefgreifenden technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen. Was genau bedeutet dieser Prozess für die Europäische Union und ihre Fähigkeit, einen dritten Weg in diesem Bereich zu definieren? Geht es um den Aufbau strategischer Autonomie gegenüber China und den Vereinigten Staaten oder vielmehr darum, auf eine „integrative digitale Politik“ hinzuarbeiten, die auf kooperativen Interdependenzen und Schnittstellen beruht? (Jürgen Neyer, Keynote des Genshagener Forums, 13. Juni 2019). Deutschland und Frankreich haben in Fragen der digitalen Souveränität eine wichtige Rolle zu spielen. Im Aachener Vertrag verpflichten sich beide Länder, ihre Zusammenarbeit in diesem Bereich zu intensivieren.
Die Stiftung Genshagen und das Institut Montaigne haben mit dem VIII. Genshagener Forum für deutsch-französischen Dialog unter dem Thema „Digital 'Made in Europe' - Jetzt oder nie?“ einen Beitrag dazu geleistet. Am 13. und 14. Juni 2019 trafen sich rund 100 deutsche und französische Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Medien im Schloss Genshagen. Die Diskussionen, die durch hochrangige Beiträge angeregt wurden, konzentrierten sich auf drei verschiedene Themen, nämlich die Frage der Regulierung als Schlüssel einer europäischen Digitalstrategie, die Zukunft von Arbeitsprozessen und Wertschöpfungsketten sowie das Humankapital in Zeiten der Künstlichen Intelligenz.
Die folgenden Dokumente stellen die wichtigsten Ergebnisse der Diskussionen vor. Sie enthalten Vorschläge für öffentliche und private Akteure mit dem Ziel, der öffentlichen Debatte in Europa neue Impulse zu geben. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen die Nutzung und Aufteilung von Daten, insbesondere für Zwecke von allgemeinem Interesse, sowie die Förderung der Innovationsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und die entscheidende Bedeutung der Ausbildung der Bürger.
In ihrem Beitrag betont Professorin Katharina Hölzle (Universität Potsdam) die Notwendigkeit eines europäischen Narrativs für die digitale Welt. Dafür schlägt sie drei mögliche Strategien vor. Der Beitrag von Marc Fargeas (Malakoff Médéric) analysiert die menschlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der künstlichen Intelligenz in der Arbeitswelt. Abschließend legt Professor Christoph Busch (Universität Osnabrück) seine Empfehlungen vor, um auf die Herausforderungen zu reagieren, die sich aus der Plattformwirtschaft, der Moderation von Inhalten in sozialen Netzwerken sowie der Vertraulichkeit und dem Datenaustausch ergeben.
Allgemeine Informationen zum Genshagener Forum für deutsch-französischen Dialog finden Sie hier.