Genshagener Papier No. 31

A National Moment of European Democracy: European Elections 2024 in France, Poland and Germany and Their Consequences

Pünktlich zum Ende der politischen Sommerpause 2024 in Brüssel, Paris, Warschau und Berlin analysieren Thierry Chopin, Melchior Szczepanik und Linn Selle im Rückblick die Perspektiven Frankreichs, Polens und Deutschlands auf die Europawahlen sowie deren Folgen auf nationaler und europäischer Ebene.
Genshagener Papier No. 31

A National Moment of European Democracy: The 2024 European Elections in France, Poland and Germany and Their Consequences

Demokratie lebt von den Wahlen, die sie innerhalb eines politischen Rahmens definieren. Das Jahr 2024 ist in Frankreich, Deutschland und Polen ganz besonders von Wahlen geprägt. In diesem Zusammenhang haben die Europawahlen am 9. Juni 2024 sowohl die politischen Machtverhältnisse auf europäischer als auch auf nationaler Ebene offengelegt und beeinflusst. Trotz zahlreicher Debatten in den vergangenen Jahren bleibt der Eindruck bestehen, dass die Europawahlen nach wie vor primär als „nationale Wahlen zweiter Ordnung“ wahrgenommen werden und die Anforderungen an einen wirklich europäischen demokratischen Raum noch nicht vollständig erfüllen.  

Wir haben Thierry Chopin, Melchior Szczepanik und Linn Selle, Expert*innen aus Frankreich, Polen und Deutschland, gebeten, zum Ende der politischen Sommerpause die Perspektiven ihrer Länder im Rückblick auf die Europawahlen zu analysieren. Im Jahr 2024 steht die Europäische Union vor zahlreichen geopolitischen und strategischen Herausforderungen, die eine geeinte Reaktion erfordern. Und obwohl im neuen Europäischen Parlament (2024-2029) weiterhin eine pro-europäische Mehrheit besteht, sollte dies nicht die zunehmende gesellschaftliche und politische Fragmentierung innerhalb der nationalen Demokratien verdecken, die langfristig das europäische Projekt gefährden könnte.