Spielräume in der Provinz – Mit zeitgenössischer Kunst und Kultureller Bildung ländliche Räume gestalten
Transformationen wie der demografische Wandel, die Globalisierung und die Digitalisierung wirken sich in allen gesellschaftlichen Bereichen und vor allem jenseits der urbanen Zentren aus: Das Thema „ländliche Räume“ ist in den letzten Jahren verstärkt auch in den Fokus kultureller Diskurse und Programme gerückt. In Partnerschaft mit der Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg leistete die Stiftung Genshagen mit der Veranstaltung „Spielräume in der Provinz – Mit zeitgenössischer Kunst und Kultureller Bildung ländliche Räume gestalten“ einen Beitrag hierzu und nahm gezielt die Perspektive von Kulturschaffenden aus ländlichen Gebieten in den Blick.
Vom 25. bis 27. Oktober 2018 kamen rund 100 Künstler, Kulturakteure und -projekte aus ländlichen Räumen des gesamten Bundesgebiets in der Stiftung Genshagen zusammen. An den drei Tagen wurden in Vorträgen, Praxisbeispielen und künstlerischen Beiträgen Themen wie Jugendpartizipation, Leerstand, digitaler Wandel, Diversität, Mobilität, Nachhaltigkeit, Zusammenleben und generationsübergreifendes Engagement aus der Perspektive der zeitgenössischen Kunst und Kulturellen Bildung behandelt. Dabei wurden die Herausforderungen der Kulturarbeit in ländlichen Gebieten diskutiert, die Bedarfe der Akteurinnen und Akteure kamen zur Sprache, und es wurde gemeinsam nach Lösungsansätzen gesucht. Auch die gesellschaftliche Rolle der Künstlerinnen und Künstler sowie Förderstrukturen und -möglichkeiten wurden erörtert, ein bundesweiter Austausch und die Vernetzung untereinander wurden angeregt.
Die vorliegende Dokumentation hebt wesentliche Aspekte der dreitägigen Veranstaltung hervor. Zwei Fachartikel und eine Auswertung geben die inhaltlichen Auseinandersetzungen wieder: Dr. Siglinde Lang erörtert in ihrem Artikel Potenziale der zeitgenössischen Kunst für die Regionalentwicklung in ländlichen Gebieten und zeigt, dass durch Kunst Räume des Miteinander und der Begegnung geschaffen werden können. Dr. Kenneth Anders geht in seinem Beitrag der Frage nach, wie auf Basis der „regionalen Selbstbeschreibung“ Wirkungsweise und Qualität künstlerischer Projekte in ländlichen Räumen beurteilt werden können – und welche Rolle diese in der ländlichen Bürgergesellschaft spielen. Des Weiteren stellen Fotos, Illustrationen und Beschreibungen der Beteiligten die Bandbreite von Kunst- und Kulturprojekten in ländlichen Gebieten vor. Die Stiftung Genshagen verfolgt auch mit der Dokumentation ein zentrales Ziel der Tagung: zur Sichtbarmachung und Präsenz der Anliegen von Kunst- und Kulturakteuren aus ländlichen Räumen beizutragen und die Aufmerksamkeit für dieses Feld zu erhöhen.
Kontakt: Julia Effinger