Das Weimarer Dreieck: eine Chance für Vertrauensbildung und Zusammenhalt in Europa
Die Stiftung Genshagen ist fast so alt wie das Weimarer Dreieck - und das ist kein Zufall: Mit dem Ende des Kalten Krieges wurden die Grenzen in Europa durchlässig, Ost und West rückten näher zusammen, der Wunsch nach Verständigung, mehr Gemeinsamkeit und politischer Nähe wuchs. Das "Weimarer Dreieck" sollte in diesem Zusammenhang Brücken bauen. Es sollte Polen die Annäherung insbesondere an die Europäische Union erleichtern - und zugleich Frankreich die Sorge vor einem sich alleine dem Osten zuwendenden Deutschland nehmen. Mit dem Beitritt Polens zur EU (2004) und zur NATO (1999) hatte das Dreieck seinen wesentlichen Zweck erfüllt, abgeschafft wurde es gleichwohl nicht. Konstruktiver Dialog zwischen den drei Ländern ist gerade heute wichtiger denn je - und zugleich keine Selbstverständlichkeit. Das Weimarer Dreieck hat es zwar in der Vergangenheit kaum geschafft, wirksame trilaterale Impulse in der EU zu geben. Es bietet aber eine Chance für Vertrauensbildung und Zusammenhalt in Europa, zwischen politischen Akteuren ebenso wie zwischen den Gesellschaften. Der Stiftung Genshagen ist es nach wie vor ein zentrales Anliegen, diese Chance zu nutzen und Angebote zum Austausch und zur Zusammenarbeit zu machen: Ob in der jährlich stattfindenden <link europaeischer-dialog-europa-politisch-denken programm-2018 programm-details-ed external-link-new-window>Sommerschule mit deutschen, französischen und polnischen Studierenden, in den <link europaeischer-dialog-europa-politisch-denken programm-2018 programm-details-ed external-link-new-window>Weimar Young Perspectives, die Berufseinsteiger aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft der drei Länder zu einer gemeinsamen Reflexion über außen- und sicherheitspolitische Fragen zusammenbringen, oder in verschiedenen öffentlichen Diskussionsveranstaltungen über europäische Zukunftsfragen mit Gästen der drei Länder: Das Weimarer Dreieck nimmt in Genshagen Gestalt an.
<link record:tt_news:275 internal-link>Dr. Martin Koopmann